Springseile gehören längst nicht mehr nur in den Sportunterricht oder das Boxtraining. Sie sind inzwischen weit verbreitet beim Ausdauertraining zuhause und im Fitnessstudio und moderne Ausführungen haben schon lange nichts mehr mit den simplen Seilen zu tun die in einfache Kunststoffgriffe führen. Kugelgelagerte Griffe und verschiedene Seile machen die Fitness-Accessoires zu Equipment das für wenig Geld zu haben ist und nicht im Repertoire fehlen sollte. Worauf es beim Kauf ankommt, wer sich ein Springseil zulegen sollte und welche Modelle uns überzeugt haben, verraten wir in diesem Beitrag.
Warum gerade Seilspringen?
Das Springseil ist ein einfaches, aber vielseitiges Trainingsgerät, mit dem annähernd der gesamte Körper gefordert wird. Man kann es leicht überall hin mitnehmen und so das Rope Skipping Workout zuhause, in einer Halle, im Freien, im Urlaub, alleine oder zusammen mit Freunden durchführen. Mit dem Seilspringen deckst du vor allem den Cardio-Teil deines Trainings ab. Die Fettverbrennung wird auf Hochtouren gebracht und es macht auch noch richtig Spaß. Auch die Koordinationsfähigkeit und die Schnellkraft werden dabei gefördert und man sieht bei regelmäßiger Übung flott eine Verbesserung, so dass man die Übungsvarianten erweitern kann.
Aus dem Boxtraining und dem Schulunterricht ist ein Training mit dem Springseil zur Schulung der koordinativen Fähigkeiten, der Ausdauer und des Gleichgewichts lange schon bekannt. Heute ist Seilspringen sogar eine beliebte Wettkampfsportart und Bestandteil des Deutschen Sportabzeichens.
Worauf sollte man beim Kauf eines Springseils achten?
Egal, ob man als Freizeit- oder Leistungssportler ein Seil kauft, sollte man auf ein paar Kriterien achten. Das Seil sollte qualitativ gut verarbeitet sein und für lange Freude am Training ein gutes Kugellager mit möglichst geringen Widerständen in den Griffen haben. Diese machen eine leichtläufige und schnelle Rotation möglich. Sie verhindern also, dass sich das Seil beim rund schwingen verdreht oder verwickelt. Aus diesem Grund sollte man lieber nicht zu einem Springseil greifen, bei welchem die Seilenden starr mit Griffen verbunden sind. Die Griffe sollte gut in der Hand liegen und von der Größe her angemessen sein. Eine ergonomische Form oder Strukturierung durch Rillen oder ähnliches geben zusätzlich sichere Haltbarkeit der Griffe auch wenn man beim Workout ins Schwitzen kommt. Soll das Springseil von mehreren Personen genutzt werden, z. B. in einem Studio, sollte die Länge verstellbar sein, ansonsten passend zur Körpergröße gewählt werden.
Welches Springseil passt zu wem?
Es gibt mittlerweile viele verschiedene Arten von Springseilen. Tendenziell lässt sich sagen, dass ein Anfänger eher zu einem etwas schwereren Seil greifen sollte, da dies beim Schwingen einfacher zu kontrollieren ist. Geübtere Sportler wählen gerne leichtere Seile, z. B. Speed Ropes aus dünnen, mit Kunststoff ummantelten Stahlseilen oder Lederseile, mit denen hohe Geschwindigkeiten möglich sind. Eine andere Variante für Fortgeschrittene sind die Beaded Ropes oder Gliederseile, bei denen das eigentliche Seil mit Kunststoffhülsen ummantelt ist.
Für Sportgymnastik oder auch für den Sportunterricht in der Schule werden gerne die traditionellen geflochtenen Gymnastik Springseile verwendet. Sie sind etwas dicker und ohne Griff. Auch diese Seile eigenen sich für Einsteiger.
Zubehör
Kleine Extras wie Umdrehungszähler und Zubehör wie Beutel für dein Springseil machen die Auswahl noch vielseitiger.
Wie kann man Springseile sinnvoll einsetzen und wo liegen die typischen Anwendungsgebiete?
Ein Rope Skipping Training (Training mit dem Springseil) eignet sich prima als Warm-up oder als eigenständiges Fitnessprogramm zur Steigerung der Fitness, der Ausdauer und einer starken Fettverbrennung. Auch wenn du gerne abnehmen möchtest, ist Seilspringen eine effektive Art deinen Körper in Form zu bringen. In einer Stunde Seilspringworkout könnte man es schaffen, je nach Übungsgrad locker bis zu 1000 Kalorien zu verbrennen. Durch die hohe Effizienz ist eine Stunde Training aber gar nicht nötig. Es ist gerade einer der Vorteile des Seilspringens, dass man auch mit zeitlich kürzeren Trainingssequenzen relativ viel erreichen kann.
(Vielleicht hast du auch schon von Tabata gehört, einer Variante des High Intensitiy Intervall Trainings (HIIT), bei der ein Workout nur ca. 4 Minuten dauert. Das Geheimnis sind hier die kurzen Phasen mit extremer Belastung. Auch solch ein Training kann man hervorragend mit dem Springseil bestreiten.)
Durch abwechslungsreiche Übungen, die du langsam aufbauen und in Intervallen nacheinander ausführen kannst, wird das Training nicht eintönig und wird deine Freude am Sport bestimmt lange erhalten.
Auch wenn du Sportler in einem ganz anderen Bereich bist, kann dir Seilspringen als zusätzliche Trainingsvariante in deinem Fitnessprogramm eine tolle und lohnenswerte Abwechslung bieten. Sogar im CrossFit ist das Springen mit dem Speed Rope ein beliebter Trainingsbestandteil.
Aus der Rhythmischen Gymnastik kennt man das Seil als Handgerät, mit dem verschiedene technische Figuren ausgeführt werden.
Eine Variante mit Funfaktor für mindestens drei Sportler ist das Double Dutch, bei dem zwei Personen lange Seile schwingen und der Dritte in der Mitte springt oder akrobatische Tricks macht.
Alles, was du zum Trainingsstart brauchst, ist ein ordentliches Seil, Sportschuhe, z. B. Laufschuhe, die einerseits Halt geben und andererseits stoßdämpfend wirken um die Gelenke nicht zu belasten, und einen ebenen, möglichst glatten Boden als Untergrund. Wenn du öfter trainierst, wäre es vorteilhaft, wenn es auf Dauer kein Steinboden, sondern eher Holz oder ein leicht dämpfender Hallenboden ist.
Super ist, wenn du ab und zu irgendwo trainieren kannst, wo du in einem Spiegel deine Haltung kontrollieren kannst.
Wie können Workouts oder ein Warm-up mit dem Springseil aussehen?
Für ein ideales Workout mit dem Seil teilst du dir deine Trainingszeit am besten in Intervalle ein und stellst dir einen Timer, z. B. mit einer Intervall App auf dem Smartphone.
Überlege dir, ob du ein reines Seilworkout machen willst, oder jeweils zwischen einer Seilübung und einer anderen Übung (wie Burpee, Plank oder Push-up) wechselst.
Beispielplan:
- 30 Sekunden Seilspringen
- 10 Sekunden Pause
- 30 Sekunden Burpees
- 10 Sekunden Pause
- 30 Sekunden Seilspringen
- 10 Sekunden Pause
- 30 Sekunden Plank
- 10 Sekunden Pause
- 30 Sekunden Seilspringen
- 10 Sekunden Pause
- 30 Sekunden Crunches
- 10 Sekunden Pause
- 30 Sekunden Seilspringen
Tipp: Mit einer coolen Musik im Hintergrund macht das ganze noch viel mehr Spaß!