Wer zuhause trainiert braucht neben einer hohen Eigenmotivation zumindest eine Grundausstattung an Equipment. Auch wenn man auf vieles verzichten kann – eine Klimmzugstange ist von ein paar Ausnahmen abgesehen Pflicht. Alternativen die der Rede wert sind gibt es kaum und der niedrige Anschaffungspreis macht diese auch überflüssig. Es gibt unterschiedliche Ausführungen und Bauformen und nicht jede eignet sich für jedermann gleichermaßen. Wo die Unterschiede liegen, welche Klimmzugstange man sich zulegen sollte und welche besser nicht, verraten wir in diesem Artikel.
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Letzte Aktualisierung am 22.11.2023. Preisänderungen vorbehalten.
Ausführungen und Bauformen
Man kann Klimmzugstangen im Allgemeinen in drei Ausführungen einteilen. Neben unterschiedlichen Stangen und Griffen unterscheiden sie sich in ihrer Bauform, die entweder für die Anbringung an einer Tür, der Wand oder der Decke ausgelegt ist. Hier die richtige Wahl zu treffen ist wichtig, da die Funktionsweise nur gewährleistet werden kann, wenn man die Stange auch genau so befestigt, wie die Bauform es vorsieht. Die wichtigsten Ausführungen, ihre Unterschiede und welche für wen die richtige ist im Überblick:
Türbefestigung / Türreck
Diese Stangen werden im Türrahmen befestigt, weshalb sie auch als Türreck bezeichnet werden. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Teleskopstange, die sich stufenlos in der Länge anpassen lässt. Von etwa 70 bis 110 cm lassen sich in der Regel problemlos einstellen. Fast alle Teleskopstangen lassen sich mit nur einer Drehung beider Stangen jeweils in gegengesetzte Richtung fixieren und sind dann auch sehr stabil. Es gibt aber auch Ausführungen mit einem Schraubgewinde. Sie sind noch stabiler, aber die Anbringung ist aufwendiger und nimmt mehr Zeit in Anspruch. Wer die Stange also nicht in der Tür belassen sondern sie nach Gebrauch irgendwo verstauen oder sie gelegentlich mitnehmen und mobil einsetzen möchte, sollte hier vom Kauf absehen. Für sehr schwere Personen sind sie allerdings meist alternativlos! Die Griffe bestehen aus Schaumstoff, Gummi oder anderen Kunststoffen. Wichtig ist, dass sie eine gute Qualität haben und dadurch langlebig sind, einen guten Grip haben, der auch nassen und verschwitzten Händen genug halt bietet, sowie eine feste Verbindung zwischen Griff und Stange. Bei 0815-Stangen lösen sich nach einiger Zeit gerne die Griffe und man kann sie auf der Klimmzugstange hin und her bewegen. Das wäre suboptimal. Ein weiteres Kriterium ist die Verbindung von Türrahmen und Stange. Die beiden Flächen der Stangenenden halten die Stange in ihrer Position und werden entsprechend gegen das Holz gedrückt. Dazwischen ist Gummi, das sehr rutschfest sein muss zum einen und zum anderen keine Kratzer oder Dellen am Türrahmen hinterlassen darf. Als Zubehör sind auch Halterungen aus Metall erhältlich, die sich an die Wand schrauben lassen und dadurch auch einen stationären Einsatz fernab der Tür ermöglichen. Der größte Nachteil ist, dass die Höhe des Türrahmens auch den Abstand zwischen Boden und Stange vorgibt. Große Personen haben hier meist nicht so viel Freude wie man es ihnen wünschen und gönnen würde und die Füße bei den Sätzen anzuwinkeln ist auf Dauer recht anstrengend. Ist die Tür schmal, die Schultern aber dafür breit, kann auch das ein Einzelfall nachteilhaft sein. Eine weitere Ausführung zur Wandbefestigung ist eine Konstruktion die nicht in den Türrahmen, also zwischen die Holzflächen links und rechts geklemmt wird, sondern oben in den Rahmen eingehakt.
Für die Wand
Am weitesten verbreitet sind sicher Ausführungen, die zur Wandmontage vorgesehen sind. Wer schon einmal eine Wandhalterung für einen Fernseher gesehen oder sogar angebracht hat, kennt das Prinzip bereits, nur dass es sich bei der Klimmstange um zwei Füße mit jeweils vier Löchern handelt. Diese zeichnet man an der entsprechenden Stelle der Wand an und bohrt die Löcher entsprechend vor. Vier Dübel pro Fuß und für jeden davon eine Schraube und das Ganze hält bombenfest und lässt sich mit mehreren hundert Kilo belasten. Vorausgesetzt, man ist glücklicher Besitzer massiver Wände. Gipskartonwände sind nicht ideal – aber auch hier gibt es fast immer eine funktionale Lösung. Die Schrauben müssen eben etwas länger sein oder eine Holzplatte muss zwischen Klimmzugstange und Wand angebracht werden, um das Ganze mit mehr Schrauben befestigen und das Gewicht besser auf eine größere Fläche verteilen zu können. Ist die Wand nur 10 Zentimeter dick, sollte man vielleicht auf doch auf die Tür zurückgreifen, den Apfelbaum im Garten oder aber die Decke, welche fast immer den Platz dafür hergibt. Als Material wird fast ausschließlich auf Stahl gesetzt.
Für die Decke
Neben der Wand bietet sich die Decke zur Befestigung an. Vorausgesetzt, dass man grundsätzlich den Platz entbehren kann und die Stange einen nicht stört, weil sie entweder im Weg ist oder optisch nicht gerade als Eyecatcher wahrgenommen wird, gibt es exakt drei Szenarien, die diese Bauart ausschließen. Der Deckenhöhe kommt hier die Schlüsselrolle zu. Sie kann nämlich entweder genau richtig sein, zu hoch oder zu niedrig. Wer eine Leiter bräuchte um die Decke zu erreichen seine Klimmzüge zu absolvieren, sollte vielleicht abwinken. Ist sie zu niedrig und der Boden zudem nicht frei, weil er beispielsweise mit Equipment und Gerätschaften zugestellt ist und man Gefahr läuft sich regelmäßig den Kopf anzuschlagen, sollte man auch besser eine andere Variante bevorzugen. Außerdem gilt auch für die Decke, was schon für die Wand galt. Sie sollte das eigene Körpergewicht und eventuell auch Zusatzgewicht tragen können, ohne einzustürzen und einen dabei zu steinigen. Da Deckenkonstruktion in der Regel auf Balken beruhen die die Last tragen, sollte man genau in diese die Füße verschrauben. Wenn man weiß, wo sie sich befinden. Wenn nicht, muss man sich eben entsprechend auf die Dübel verlassen. Aber auch das ist im Regelfall kein Problem und Belastungen auch über 100 Kilogramm beeinflussen weder die Gebäudestatik negativ, noch tangieren sie die Decke in irgend einer Art und Weise.
Kombistangen
Kombistangen eignen sich sowohl für die Befestigung an der Wand, als auch an der Decke. Im Gegensatz zu den beiden spezialisierten Varianten lassen sich bei dieser Ausführung Die Griffe im Winkel verstellen. Befestigt man sie an der Decke, zeigen die Griffe entsprechend nach unten. Das gilt auch, wenn diese leicht gewölbt sind oder die Griffe von der eigentlichen Stange nach unten abfallen, also nach unten, in Richtung Boden zeigen. Würde man die Konstruktion so nun an die Wand schrauben, würde der Griff entsprechend nicht mehr von der Decke zum Boden zeigen, sondern von der Wand in den Raum, also vertikal. Die Griffe würden zur gegenüberliegenden Wand zeigen. Sie müssen aber in Richtung Boden zeigen, um die Klimmstange nutzen zu können. Um diese Funktion zu gewährleisten, ist der Griff entsprechend flexibel und lässt sich im Winkel einstellen. Hier muss man in der Regel nur links und rechts jeweils ein oder zwei Schrauben lösen, den Griff in die gewünschte Position versetzen und ihn dann wieder verschrauben. Der Nachteil ist, dass die Konstruktion empfindlicher ist. Die Schrauben können sich bei regelmäßigem Gebrauch unter Umständen abnützen oder lockern. Wenn Zweiteres der Fall ist, knarzt und quietscht das Gestell unter Umständen fürchterlich. Das nervt. Sollte man dabei aggressiv werden und einen das anspornen mehr Wiederholungen zu schaffen, ist das sicher eine gute Sache. Ansonsten sollte man sich besser für eine Bauform entscheiden, also entweder Wand oder Decke.
Kraftstationen mit Klimmzugstange
Es gibt Kraftstationen, die die Möglichkeit bieten, neben Dips auch Klimmzüge zu machen. Meist sind sie teuer und einfachere Stationen mit einer ergänzenden Stange für Klimmzüge sind fast immer die günstigere und bessere Alternative. Was die Stabilität anbelangt, ist diese Variante all den anderen aber haushoch überlegen. Nur braucht man diese Stabilität in der Regel nicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich die Bohrmaschine sparen kann und keine Löcher in der Wand oder Decke hat. Allerdings muss man die Kraftstation entsprechend aufbauen und sich mit Aufbauanleitungen, Schrauben & Co herumplagen. Eine Empfehlung können wir nicht aussprechen. Es sei denn, man möchte sowieso eine All-In-One-Lösung kaufen. Oft handelt es sich hierbei um eine sogenannte Dip-Station, die sich auch für diverse Bauchübungen, Dips und Liegestütze eignet.
Hersteller
Die Konstruktion ist so simpel, dass man im Grunde genommen nicht viel falsch machen kann. Es gibt ein paar Hersteller, die besonders populär sind und meist auch teurer, aber auch günstige NoName-Stangen erfüllen fast immer ihren Zweck. Aufpassen sollte man nur beim Türreck, denn hier ist die Qualität der Teleskopstange sehr wichtig. Billigstangen neigen nämlich gerne dazu, sich entweder ständig von selbst zu lösen – oder überhaupt nicht mehr. Beides ist unvorteilhaft.
Belastbarkeit
Wichtig ist die maximale Belastbarkeit. Abhängig vom Körpergewicht sollte man entsprechend großzügig einen Puffer einplanen. Falls man Körpergewicht zulegt oder später mit Zusatzgewichten arbeiten möchte. Während das Türreck nicht mehr als 100 Kilogramm hergibt, findet man ohne große Mühe Modelle mit einer Belastbarkeit von 200 bis 300 Kilogramm oder sogar mehr für die Wand- und Deckenbefestigung.
Griffe
Der Standard kommt in Form einer geraden Stange daher. Viele Hersteller statten ihre Konstruktionen aber noch mit einem oder sogar mehreren weiteren Griffvarianten aus. Zwei Griffe die sich etwas Richtung Boden neigen zum Beispiel. Diese Griffe sind sehr angenehm in ihrer Handhabung und definitiv nicht überflüssig! Wenn man schmal greift, bringt einem der Winkel zwar nichts – wenn man breit greift jedoch sehr wohl und hier fühlt es sich einfach besser und natürlicher an, auch die Handgelenke sind meist sehr angetan. Auch Parallelgriffe finden sich oft. Sie zeigen entsprechend nicht in die entgegengesetzte Richtung sondern in die selbe Richtung, von der Wand weg. Parallel eben. Multigriff-Klimmzugstangen bieten darüber hinaus häufig sogar mehrere Parallelgriffe an, zwei links und zwei rechts, sodass man mit der Breite experimentieren und die richtige für sich und das eigene Rückenworkout finden kann.
Selber machen
Auch das ist möglich! Wandhalterungen finden sich in allen Formen im Baumarkt vor Ort, ebenso die dazu passenden Schrauben und Dübel für die Befestigung an Wand oder Decke. Auch Stangen und Befestigungsmaterialien um Halterungen und Stange fest miteinander zu verbinden finden sich dort. Man braucht nur etwas Fantasie oder eine Bauanleitung, die man zahlreich im Internet finden kann. Lohnen tut es sich meist aber nicht. Wenn man die Zeit, den Aufwand und das investierte Geld mit dem Klimmzugstangen der unteren und mittleren Preisklasse vergleicht, dann lohnt sich das Ganze meist nicht. Vor allem auch, weil die Konstruktionen die aus solchen Schrauberaktionen hervorgehen, meist nicht annähernd so stabil und funktional sind wie ihre Vorbilder. Aber wer Freude am Basteln hat – wieso nicht?!
FAZIT
Für das Home Gym und das Training zuhause ein unverzichtbarer Helfer der nicht viel Platz braucht und zudem sehr günstig ist. Eine Anschaffung, die sich lohnt! Das Rückentraining, speziell der m. Latissimus dorsi steht drauf und wächst – und das ist die Hauptsache. Wenn du mehr über Klimmzüge, die korrekte Technik und alles was es noch zu dieser Übung zu sagen gibt erfahren möchtest, kannst du hier weiterlesen.