Apfelchips sind eine gesunde Alternative zu den klassischen Kartoffelchips. Kalorienarm und ganz einfach selbst herzustellen eignen sie sich nicht nur zum Knabbern sondern auch als Zutat für selbstgemachte Müslis aller Art. Was in den leckeren Obstchips steckt und wie man sie ganz einfach selber machen kann, verraten wir in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Was man braucht
Äpfel:
Als Grundlage für Apfelchips dient natürlich der ein oder andere Apfel. Theoretisch reicht ein Apfel zwar aus um durchzustarten, damit der Aufwand sich lohnt, empfehlen wir aber mindestens 10 Äpfel zu verwenden. Das entspricht etwa 1 bis 2 Kilogramm. Je nachdem, welche Apfelsorte man verwendet und wie schwer ein einzelner Apfel ist. Etwa 100 bis 200 Gramm sind es im Durchschnitt. Grundsätzlich eignen sich alle Apfelsorten. Wer es süß mag, sollte Golden Delicious oder Gravensteiner ausprobieren. Eine eher würzige Note erhält man beispielsweise mit dem Rheinischen Bohnapfel und allgemein Sorten die keinen großen Eigengeschmack aufweisen. Leicht sauer werden die Apfelchips mit Apfelsorten wie dem Riesenboiken oder dem Boskop. Aber auch andere Sorten können verwendet werden. Am besten schmecken die Chips natürlich wenn man Äpfel vom eigenen Baum nimmt. Fallobst eignet sich nur bedingt, da die Druckstellen sich negativ auf die Qualität der fertigen Apfelchips auswirken kann. Wenn man die Druckstellen großzügig entfernt sieht dies natürlich wieder anders aus.
Gewürze:
Es lohnt sich absolut mit verschiedenen Gewürzen zu experimentieren. Dabei kann man sich so richtig austoben. Beim ersten Mal kann man mehrere Varianten an Apfelchips ausprobieren. Beim nächsten Mal kann man die Chips dann mit den Gewürzen verfeinern, die man beim ersten Probieren favorisiert hat. Von süß bis deftig ist alles erlaubt. So kann man mit Zitronensaft, etwas Süßstoff und Zimt oder auch gemahlenen Nüssen eine Variante zaubern, die vor allem im Winter ganz hervorragend schmeckt. Aber auch deftige Gewürze wie Paprika, Curry oder Chilli geben den getrockneten Äpfeln einen individuellen Geschmack. Die Kombinaition bei den eigenen Kreationen ergibt besondere Geschmacksergebnisse die für abwechslungsreiches und gesundes Snacken sorgen. Eigene Rezepte und Varianten gerne in die Kommentare posten! Wenn man ganz auf Gewürze verzichten möchte, sollte man zumindest etwas Zitronensaft parat halten. Wieso, verraten wir weiter unten.
Backausrüstung:
Wer einen Schwedenofen hat, kann seine Apfelringe auch darauf trocknen. Da der Ofen gerade im Winter aber auch im Herbst und an kalten Frühlingstagen ohnehin genutzt wird, spart man so Energie. Ansonsten eignen sich auch Dörrautomaten für die Zubereitung oder der klassische Backofen in Verbindung mit ein oder zwei Backblechen. Der Dörrautomat trocknet die Apfelringe besonders schonend über mehrere Stunden und erhält besonders viele wichtige und gesunde Nährstoffe. Im Backofen sollte man möglichst eine große Menge Apfelchips herstellen, weil hier die selbe Menge an Energie verbraucht wird, unabhängig davon, ob man einen Apfel trocknet oder den Backofen wirklich voll macht. Auch in der Mikrowelle lassen sich Äpfel trocknen. Es ist darauf zu achten, dass man hier nicht für zu hohe Temperaturen sorgt, da die Apfelchips sonst Form und Geschmack verlieren, weil der Zucker karamellisiert.
Küchenutensilien:
Um die Scheiben gleichmäßig zuschneiden zu können bedarf es entweder ein gutes Küchenmesser mit einer geeigneten Unterlage wie einem Schneidebrett oder einen Obsthobel. Wir empfehlen den Hobel, weil die Apfelringe so gleichmäßig dick werden und später im Backofen auch gleich lange brauchen bis sie fertig sind. Hat man unterschiedlich dicke Apfelscheiben, variiert auch die Dauer bis sie getrocknet sind. Ein Apfelausstecher eignet sich hervorragend, um das Kerngehäuse zu entfernen.
Wieso Apfelchips gesund sind
Äpfel enthalten etwas Protein, kaum Fett und ein paar Kohlenhydrate. Neben den Makronährstoffen dominieren vor allem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe die dem Apfel nicht nur seinen hervorragenden Geschmack verleihen, sondern ihn zum extrem gesunden Obst machen, das nicht umsonst der Liebling von uns Deutschen ist. So leisten Äpfel einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit essenziellen Nährstoffen. Ein relativ hoher Vitamin-C-Gehalt und B-Vitamine, Kalium und Eisen verleihen dem gesunden Snack der dank seines kompakten Formats ein idealer Snack für unterwegs oder das Büro ist sein unverwechselbares Profil. Äpfel helfen außerdem, den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten und einen beim Abnehmen zu unterstützen. Auch die Lipidwerte werden beim regelmäßigen Verzehr von Apfelchips verbessert und sogar eine Senkung des schlechten LDL-Cholesterins lässt sich beobachten. Auch präventive Effekte auf diverse chronische Krankheiten lassen sich beim Verzehr von Äpfeln beobachten. Wichtig zu wissen ist übrigens, dass sich ein wesentlicher Teil der in Äpfeln enthaltenen Nährstoffe in der Apfelschale und dem Kern befinden. Deshalb raten wir auf jeden Fall dazu, die Schale bei der Herstellung von Apfelchips nicht zu entfernen.
Die Nährwerte von Apfelchips lassen sich übrigens ganz einfach errechnen, indem man die Apfelringe einfach abwiegt bevor man sie aufs Backblech legt. Wenn sie fertig sind, wiegt man sie noch einmal und kann so die Nährwerte ausrechnen.
Nährwerte pro 100 g Apfel
Brennwert | 226 kJ |
Kalorien | 54 kcal |
Protein | 0,3 g |
Kohlenhydrate | 14,4 g |
Fett | 0,1 g |
Multivitamintabletten können dem Apfel übrigens nicht das Wasser reichen, weil die einzigartige natürliche Zusammensetzung der Nährstoffe und Phytochemikalien – wie sekundäre Pflanzenstoffe auch heißen – die positiven Wirkungen auf die Gesundheit erst möglich machen und sich noch nicht kopieren und auf ein Vitalstoffpräparat übertragen lassen.
Schritt für Schritt Anleitung: So wird’s gemacht
Backofen vorheizen
Die Temperatur sollte zwischen 70 und 100 Grad gewählt werden. Wird es den Apfelringen zu heiß, karamellisiert der Fruchtzucker und die Ring werden nicht wie erwartet. 80 Grad sind ein guter Richtwert.
Äpfel vorbereiten
Im nächsten Schritt werden die Äpfel zunächst gründlich gewaschen. Dann entfernt man das Kerngehäuse mit dem Apfelausstecher oder belässt es einfach im Apfel. Beim Trocknen im Ofen fallen die Kerne meist ganz von allein heraus.
In Scheiben schneiden
Mit dem Obsthobel oder wahlweise dem Messer bringt man die Äpfel nun in Form. Sie sollten möglichst dünn sein, damit die fertigen Chips auch wirklich Biss haben und knackig sind.
Auf dem Backblech verteilen
Die Apfelscheiben werden jetzt auf ein Backblech mit Backpapier gelegt. Man muss hierbei nicht auf einen Mindestabstand achten, weil die Ringe beim Trocknen ohnehin schrumpfen. Möchte man vermeiden dass sie sich bräunlich verfärben, muss man sie möglichst schnell in den Backofen geben. Ansonsten kann man die Verfärbung mit Zitronensaft verhindern. Natürlich beeinflusst dies den Geschmack etwas.
Ab in den Ofen!
Etwa 2 bis 3 Stunden sollte man hier einplanen und beim Trockenvorgang die Backofentür möglichst einen Spalt geöffnet halten mit einem Kochlöffel. So kann die Feuchtigkeit entweichen. Beim Trocknen verlieren viele Apfelsorten ihren Eigengeschmack, ob sie nun süß oder sauer waren. Wählt man eine niedrigere Temperatur, zum Beispiel 70 Grad, kann es auch etwas länger dauern. Am besten man wirft regelmäßig einen Blick in den Backofen.
Abkühlen lassen
Sobald die Obstchips fertig sind, holt man sie aus dem Ofen. Man sollte ihn noch abkühlen lassen damit sich im luftdichten Behälter keine Feuchtigkeit bildet. Ganz am Schluss noch etwas Zimt darüber streuen um den Geschmack zu verfeinern. Außerdem ist ein sehr gesundes Gewürz welches viele Antioxidantien enthält.
Guten Appetit!
Fertig ist der gesunde und leckere Snack der sich geschmacklich noch nicht einmal vor Kartoffelchips verstecken muss. Am besten schmecken sie, wenn man sie gleich ist. Im Anschluss luftdicht verpacken, trocken lagern und möglichst innerhalb von ein paar Tagen verzehren.
Rezeptideen und Verwendungsmöglichkeiten
Apfelchips machen sich besonders gut in selbstgemachten Müslis aller Art. Als nährstoffreicher Bestandteil in Kombination mit anderen Trockenfrüchten wie Bananenchips oder Rosinen in Haferflocken als Basis mit Beeren, Haferkleie oder anderen Zutaten lässt sich ein gesundes Frühstück zusammenstellen für einen energiereichen und gesunden Start in den Tag. Auch Studentenfutter kann man selber machen und in Kombination mit Nüssen & Co kommen die Apfelchips besonders gut zur Geltung. Ein durch und durch gesunder Knabberspaß für den Fernsehabend und die ganze Familie. Schön eingepackt mit selbst beschriftetem Label eignen sie sich auch ideal als Geschenkidee. Als Partysnack eignen sie sich in der Regel nur für ausgewählte Gäste, da die meisten außer Haus eher die Klassiker wie Kartoffelchips snacken wollen und keine Kompromisse eingehen wollen. Auch im Büro machen sie sich gut auf dem Schreibtisch für zwischendurch und Kollegen die meist gerne zugreifen.
Haltbarkeit
Man sollte die fertigen Äpfel möglichst rasch verzehren. Obwohl sie getrocknet sind verlieren sie selbst luftdicht verpackt an Geschmack. Eine allgemeine Regel gibt es nicht, aber binnen einer Woche verzehrt schmecken sie am besten. Einige essen sie aber auch nach mehreren Monaten noch, wenn sie wirklich trocken und luftdicht aufbewahrt werden.
Wie gesund sind Äpfel wirklich?
Äpfel sind zudem reich an Antioxidantien wie Carotinoiden, Flavonoiden und Polyphenolen die unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung haben. Dem Apfel widmen sich zahlreiche Studien die ihm alle eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit bescheinigen. Ob Herz-Kreislauf-Störungen, Asthma, Gewichtskontrolle und -Verlust oder Krebserkrankungen – Die Inhaltsstoffe des Obst-Klassikers können dazu beitragen einen günstigeren Verlauf herbeizuführen oder präventiv wirken. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Äpfel und damit auch Apfelchips dazu beitragen können bei Osteoporose zu helfen weil die Knochendichte erhöht wird dank dem Inhaltsstoff Phloridzin. Im Vergleich zu anderen Trockenfrüchten wie Trockenpflaumen schneiden Apfelringe sehr gut ab, so lassen sich die Blutfettwerte im direkten Vergleich mit nur 75 Gramm deutlich effizienter regulieren indem das LDL-Cholesterin wirkungsvoll reduziert wird. Beim Abnehmen sind Äpfel nicht nur ein kalorienarmer und dabei sättigender Snack für Zwischendurch. Ein darin enthaltener Ballaststoff namens Pektin hält den Blutzuckerspiegel in Schach und sorgt dafür, dass dieser nicht in die Höhe schnellt um so Heißhunger und die gefürchteten Fressattacken auszulösen. Probanden die in einer Studie auf den Gewichtsverlust hin untersucht wurden nahmen in der Apfelgruppe im Durchschnitt eineinhalb Kilo an Gewicht ab.
Apfelchips kaufen oder selber machen?
Gekauftes Trockenobst erspart einem Zeit. Und auch die Haltbarkeit ist dank diverser Zusatzstoffe wie Schwefeldioxid und anderer Konservierungsstoffe sicherlich höher. Allerdings sind sie nicht so gesund wie selbstgemachte Obstchips. Dasselbe gilt für Bananenchips. Geschmacklich sind selbst getrocknete Äpfel außerdem viel natürlicher und besser.
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