In der warmen Jahreszeit hat die Wassermelone Hochsaison. Die grünen Kugeln mit dem roten Fruchtfleisch sorgen für Erfrischung fast ohne Kalorien. Was in ihr steckt und was sie so gesund macht, verraten wir in diesem Artikel.
Herkunft
Die Wassermelone, Citrullus lanatus, die mit den Kürbisgewächsen verwandt ist, stammt ursprünglich aus dem tropischen Westafrika. Die wild wachsende Form wird als Zitrullengurke oder Tsamma bezeichnet. Die Wassermelone wird von den Einheimischen nicht nur als Wasserlieferant geschätzt. Aus den gerösteten Samen wird ein Brei hergestellt, der reich an pflanzlichem Eiweiß ist. Bereits vor 4000 Jahren wurden Wassermelonen in Ägypten angebaut. Von dort verbreiteten sich die Panzerbeeren über das östliche Mittelmeergebiet. Von den Mauren wurden die Wassermelonen im 10. Jahrhundert nach Spanien gebracht. Mit den spanischen Seeleuten gelangten die Früchte schließlich im 16. Jahrhundert bis auf den amerikanischen Kontinent und verbreiteten sich dort rasch.
Wassermelonen mögen es sonnig
Die krautigen, am Boden liegenden oder kletternden Pflanzen bevorzugen trockene, sonnige Standorte und sandige Böden. Sie sind resistent gegen Trockenheit. Die kultivierten Formen werden heute weltweit in subtropischen und tropischen Klimazonen angebaut.
Es gibt über 100 Sorten
Die 20 bis 60 cm langen, kugeligen Früchte sind von einer harten, grünen Schale umhüllt. Im Inneren befindet sich das süße Fruchtfleisch, das mit vielen braunen oder schwarzen Kernen durchsetzt ist.
Die Wassermelone, die zu den am meisten verzehrten Saisonfrüchten zählt, ist vor allem von Mai bis September erhältlich. Weltweit werden bis zu 150 Sorten angebaut. Am häufigsten sind im Handel folgende Sorten erhältlich:
- Sugar Baby, eine Wassermelone mit glänzender, dunkelgrüner Schale und tiefrotem Fruchtfleisch.
- Bush Sugar Baby ist eine frühreife Melone mit kleineren Früchten, rotem Fruchtfleisch und dunkler Schale.
- Die Sorte Red Star hat ebenfalls eine dunkle Schale und dunkelrotes Fruchtfleisch. Der Zuckergehalt ist aber viel höher.
- Crimson Sweet, eine Melone mit hellgrünen Streifen und saftigem, festem Fruchtfleisch.
- In Amerika sind die Sorten Charleston Grey und Accra weit verbreitet, in Afrika Volta und Anokye.
- Samenlose Sorten sind als Hybridzüchtungen Jupiter, Reiner und Negra erhältlich.
Wassermelonen reifen nicht nach
Wassermelonen werden reif geerntet, eine Nachreifung findet nicht statt. Abhängig vom Reifegrad ist das Fruchtfleisch knackig bis weich. Den Reifegrad erkennt man durch Klopfen auf die Schale. Bei reifen Wassermelonen ist ein dumpfer Ton wahrnehmbar. Klingt das Klopfgeräusch hohl, ist die Melone noch nicht reif. Ist die Schale intakt, kann die Melone auch bei Zimmertemperatur für einige Tage gelagert werden. Im Kühlschrank ist die Panzerbeere 3 Wochen haltbar. Sobald die Melone angeschnitten ist, muss sie kühl gelagert werden, da das Fruchtfleisch sonst schnell verdirbt und mit Keimen, wie Escherichia oder Campylobacter durchsetzt ist.
Obst oder Gemüse?
Wassermelonen sind eigentlich ein Gemüse, werden wegen ihres fruchtigen Geschmacks aber eher als Obst angesehen. Obwohl die Beeren 95 % Wasser enthalten, sind viele wertvolle Inhaltsstoffe enthalten.
Wassermelonen sind nicht nur hervorragende Durstlöscher, sie sind im Sommer ein beliebter, erfrischender, kalorienarmer Snack. 100 Gramm Melone enthalten nur 39 kcal. Obwohl die Wassermelone süß schmeckt, ist kaum Zucker enthalten. Weibliche Melonen schmecken süßer als männliche Früchte, das Fruchtfleisch enthält eine geringere Anzahl an Kernen. Männliche Melonen haben eine eher längliche Form, an der Unterseite befindet sich ein 0,5 cm großer Ring. Weibliche Melonen haben eine rundlichere Form, der Ring ist größer. Männliche Melonen schmecken frischer, weibliche süßer.
Wassermelonen enthalten einen hohen Anteil an Kalium. Die Nierenfunktion wird unterstützt, Flüssigkeit aus dem Gewebe wird schneller ausgeschieden. Die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten wird durch die harntreibende Wirkung beschleunigt.
Was in der Melone steckt
Vitamin C stärkt das Immunsystem. Die Vitamine B 1 und B 6 unterstützen die Funktion der Nerven und fördern die geistige Aktivität. Vitamin A regt die Erneuerung der Hautzellen an und schützt die Netzhaut des Auges. Die Feuchtigkeitsspeicher der Haut werden aufgefüllt und die Kollagenbildung gesteigert. Eisen verstärkt die Bildung von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Der Sauerstofftransport im Körper wird verbessert. Magnesium sorgt für eine gute Muskelfunktion.
Lycopin, ein Antioxidans, verringert als Radikalfänger die vorzeitige Alterung der Zellen und beugt der Entstehung von Krebs vor. Carotinoide unterstützen Herz und Gefäße. Sie verringern das Risiko für Entzündungen.
Durch den hohen Gehalt an Vitamin A, C und Lycopin schützt die Wassermelone die Haut vor Schäden durch Sonnenbestrahlung. Das Antioxidans wird in die Zellmembran eingebaut und hindert freie Radikale daran, ins Zellinnere zu gelangen. Regelmäßiger Genuss von Wassermelone erhöht den natürlichen Sonnenschutz der Haut. Trotzdem sollte Wassermelone nicht die Sonnencreme ersetzen.
Sprays mit Wassermelonenessenz kühlen im Sommer die Haut und verringern Spannungen durch Austrocknung. Feine Fältchen werden durch Aufpolsterung der Haut gemildert.
Im Fruchtfleisch sind Bitterstoffe enthalten, die bei empfindlichen Personen die Schleimhaut von Magen und Darm reizen können. In überreifen Früchten steigt der Gehalt an Bitterstoffen.
Die Kerne der Wassermelone enthalten viele Ballaststoffe. Roh zerkaut, in Salat oder in ein Müsli gemischt, sorgen sie für eine gesunde Verdauung. Aus gemahlenen Kernen kann Eistee zubereitet werden.
Die Schale kann in Olivenöl gebraten, oder roh über den Salat gerieben werden.
Das Fruchtfleisch kann geschnitten direkt oder in Obstsalat genossen werden. In Sorbets, Smoothies oder als Tortendekoration sorgt die Wassermelone für einen erfrischenden Geschmack.
Wassermelonen sind gesunde, tolle Allrounder, die an heißen Tagen für kühle Erfrischung sorgen.