Papaya: Eine vielseitige Tropenfrucht

Kaum eine Pflanze kennt die Wissenschaft so genau wie die Papaya: Ihr Genom wurde vollständig entschlüsselt. Außerdem ist sie ein absolut einzigartiges Gewächs, denn sie bildet eine eigene Pflanzengattung. Die Papaya ist ein Melonenbaumgewächs, dass baumartig, ähnlich wie eine Palme wirkt, aber offiziell ein Kraut ist. Zehn Meter hoch kann es werden und Blätter tragen, die bis zu 70 Zentimeter Durchmesser aufweisen.

Wie sieht eine Papayapflanze aus und wo wächst sie?

Die Blüten und Früchten wachsen nicht an Ästen – die Papayapflanze hat keine – sondern direkt am Stamm. Die Beeren, also die uns als Papaya bekannten Früchte, sind oval, besitzen eine gelbgrüne Schale, oranges bis rosafarbenes Fruchtfleisch sowie zahlreiche runde schwarze Kerne. Während die meisten bei uns im Handel erhältlichen Papayas etwa 500 Gramm schwer sind, können die Früchte, je nach Sorte und Anbauland, mehrere Kilogramm schwer werden.

Papayas stammen ursprünglich aus Mittelamerika, werden heute aber in zahlreichen Ländern mit tropischem und subtropischem Klima angebaut.

Wissenswert ist zudem, dass Papayas häufig genmanipuliert sind, um die Früchte gegen ein bestimmtes Virus resistent zu machen. In Deutschland sind diese Papayas jedoch nicht für den Handel zugelassen.

Welchen Nutzen haben Papayas für die Gesundheit?

Wie beinahe alle Früchte enthalten Papayas zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Das Besondere an der Papaya sind jedoch die in ihr enthaltenen Enzyme: Besonders in den Kernen und der unreifen Frucht, aber auch im reifen Papayafruchtfleisch, ist Papain zu finden, das eine eiweißspaltende Funktion hat. Diese ist gesundheitlich an verschiedenen Stellen von Nutzen: Neben der Förderung der Verdauung wird dem Papain auch ein positiver Effekt auf die Wundheilung, bei Diabetes, im Kampf gegen das Dengue-Fieber und sogar bei einer Tumorbehandlung nachgesagt. In den Ursprungsländern der Papaya werden die Kerne zudem als Entwurmungsmittel und sogar als Verhütungsmittel für den Mann eingesetzt.

Vorsicht walten lassen beim Verzehr von Papayas und vor allem deren Kernen sollten Schwangere und Menschen mit Blutungsneigung, da die Inhaltsstoffe das Blut schneller fließen lassen. Latexallergiker sollten achtsam prüfen, ob sie Papayas vertragen, da häufig eine Kreuzallergie vorliegt.

Wie bereite ich Papayas zu und was ist beim Kauf zu beachten?

Die melonenähnliche Frucht wird meistens so ähnlich wie ihre große Schwester verwendet. Sie besitzt keine übermäßige Süße und eignet sich deshalb sowohl für süße als auch für herzhafte Gerichte, besonders im Bereich Vorspeisen: in Spalten geschnitten und mit Parmaschinken belegt, als Salat mit Gurke oder als Zugabe in einer Kürbissuppe. Papayas können aber auch pur genossen werden. Am einfachsten ist es, sie hierfür längs zu halbieren, mit einem Löffel die Kerne zu entfernen und das Fruchtfleisch herauszulöffeln.

Apropos Kerne: Ihr pfeffriger Geschmack prädestiniert sie als Gewürz. Getrocknet können die Papayakerne in eine Pfeffermühle gegeben werden und so viele Gerichte verfeinern. Werden nach den Mahlzeiten einige Kerne gekaut, so tut das der Verdauung gut. In der Lebensmittelindustrie wird ein Extrakt aus Papayasamen eingesetzt, da das darin enthaltene Enzym Fleisch zart macht. Zu Hause erzielt man einen ähnlichen Effekt, wenn man Fleisch in frischen Papayasaft einlegt.

Eine angeschnittene Papaya hält sich eine Woche lang im Kühlschrank und kann auch ungekühlt etwa drei Tage lang bedenkenlos verzehrt werden. Beim Papayakauf ist darauf zu achten, dass die Schale der Frucht nicht mehr komplett grün ist, da sie anderenfalls nicht mehr vollständig nachreifen würde. Auch ein süßlicher Geruch am Blütenansatz sowie das Nachgeben auf Fingerdruck weisen auf Reife hin.
Allerdings kann auch die unreife Frucht in der Küche verwendet werden. Da sie noch keine Süße enthält, wird sie meist in Gemüsegerichte gegeben, beispielsweise in Currys.

Inhaltsstoffe, Nährwerte & Kalorien

Nährwerte pro 100 Gramm Papaya
Energie36 kcal
150 kJ
Protein1 g
Fett~
Kohlenhydrate7 g
Ballaststoffe1,9 g
Vitamine
Vitamin C80 mg
Vitamin B10,03 mg
Vitamin B20,04 mg
Vitamin B60,03 mg
Vitamin B120 µg
Vitamin E0,2 mg
Folsäure2 µg
Carotine (Beta-Carotin)165 µg
Vitamin A1 (Retinol)0 µg
Mineralstoffe
Natrium (Na)2 mg
Kalium (K)190 mg
Calcium (Ca)20 mg
Magnesium (Mg)40 mg
Phosphat (P)15 mg
Eisen (Fe)0,4 mg
Zink (Zn)0,2 mg
Quelle: "Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Die Nährwerttabelle"

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