Avocado – Gesund, vielseitig und lecker

Weißt du, was eine Avocado-Hand ist? Britische Ärzte haben sich diesen Begriff ausgedacht – für eine bestimmte Schnittverletzung an der Hand, die sich der Patient beim Aufschneiden eine Avocado zugezogen hat. Doch ganz so dramatisch muss es nicht laufen: Wer beim Zerteilen vorsichtig rund um den großen Kern schneidet und die beiden Hälften dann auseinanderdreht, kommt verletzungsfrei an das begehrte Fruchtfleisch. Der gesundheitliche Nutzen des Avocadogenusses ist sicherlich höher als das Risiko für Leib und Leben beim Aufschneiden.

Die Avocadopflanze: Von Lorbeerblättern und Alligatorbirnen

Avocado hängen an einer Avocadopflanze
Avocado Baum mit Früchten (Foto: barmalini – stock.adobe.com)

Der Avocadobaum stammt ursprünglich aus den tropischen Wäldern Mittelamerikas, wo er schon seit tausenden von Jahren genutzt wird. Heute werden die Bäume weltweit in den meisten Gegenden mit ausreichend Sonne angebaut, unter anderem in Südafrika, Kalifornien und rund ums Mittelmeer.

Avocadobäume erreichen eine stattliche Höhe von bis zu zwanzig Metern. Sie gehören zu den Lorbeergewächsen und haben entsprechend feste Blätter, die ganzjährig am Baum bleiben. Die Avocadofrüchte sind botanisch gesehen Beeren. Je nach Sorte werden sie bis zu 20 Zentimeter lang und haben eine grüne bis schwarze Schale, die glatt oder warzig sein kann – es gibt unzählige Varianten. Kein Wunder, dass in der Vergangenheit etliche Namen für die Früchte gefunden wurden, unter anderem „Alligatorbirne“. Im Inneren der Avocado befindet sich ein auffallend großer Kern im grüngelben Fruchtfleisch. Die Früchte werden noch hart geerntet, reifen aber problemlos in der heimischen Küche nach.

Avocados werden mittlerweile meist auf riesigen Plantagen angebaut. Wer Rückstände von Pestiziden meiden will, sollte auf Bio-Qualität achten.

Wenn du Spaß daran hast, kannst du aus einem Avocadokern dein eigenes Avocadobäumchen ziehen. Allerdings wird es eine hübsche Zimmerpflanze bleiben, denn der deutsche Sommer ist nicht lang genug, um Früchte am Baum reifen zu lassen.

Vorspeise, Hauptgericht und Dessert: Avocados in der Küche

Avocado Frucht mit Schale
Foto: kaiskynet – stock.adobe.com

Der erste Gedanke zum Stichwort ‚Avocado‘ ist bei vielen ‚Guacamole‘. Doch die Frucht ist so viel mehr als die Basis für den cremigen mexikanischen Dip. In der Küche ist die Avocado so vielfältig einsetzbar wie kaum eine andere Frucht.

Als Vorspeise kombiniert mit Räucherlachs, im Hauptgericht als Soße über der Pasta und als Nachspeise in einer Mousse – mit Avocado lässt sich leicht ein mehrgängiges Menü gestalten, da sie mit ihrem nussigen Geschmack sowohl in herzhaften Gerichten als auch in Süßspeisen schmeckt.

Besonders aus der veganen Küche ist die Avocado nicht wegzudenken. Püriert kann sie in vielen Gerichten als Ersatz für Eier verwendet werden, da sie beispielsweise im Kuchenteig die Bindung fördert. Selbst „grünes Rührei“ aus Tofu mit Avocado steht auf dem Speiseplan.

Neben dem Fruchtfleisch ist auch das Öl der Avocado beliebt. Es wird nicht nur in der Küche verwendet, sondern eignet sich auch zur Haut- und Haarpflege.

Ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien: Das Superfood Avocado

Das Fruchtfleisch der Avocado besteht zu fast einem Viertel aus Fett. Die gute Nachricht: Es handelt sich um das „gute“ Fett, nämlich um ungesättigte Fettsäuren, die lebenswichtig sind und sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Sie machen zudem lange satt. Phytosterole helfen dabei, den Cholesterinspiegel zu senken.

Daneben sind zahlreiche Vitamine enthalten, besonders Vitamin A und Vitamin E. Sie helfen unter anderem dabei, den Alterungsprozess zu verlangsamen, und machen zudem die Haut schön. An Mineralstoffen stecken beispielsweise große Mengen an Kalium in der Avocado, das für die Muskelfunktion notwendig ist und Übersäuerung vorbeugt. Antioxidantien schützen unsere Zellen vor freien Radikalen. Sie sitzen in der Avocado vor allem direkt unter der Schale.

Zum Angeben: Avocado-Fakten für alle, die sonst schon alles wissen

  • Ohne Menschen wäre die Avocado längst ausgestorben. Für ihre natürliche Verbreitung benötigt der Baum nämlich große Säugetiere wie das Riesenfaultier, das die Frucht samt Kern verspeist und diesen an anderer Stelle wieder ausscheidet.
  • Latex-Allergiker aufgepasst: Häufig vertragt ihr aufgrund von Kreuzallergien auch keine Avocado.
  • Das Wort Avocado geht auf das aztekische Wort für Hoden zurück.
  • Eierlikör ohne Eier? Versuch es mal mit Abacate: Den Avocado-Likör gab es schon lange vor der europäischen Version; er war die Inspiration für Eierlikör.
  • Ordentlich schütteln: Eine reife Avocado lässt ein leichtes Klappergeräusch vernehmen.
  • Der Avocadobaum ist ein Zwitter: Seine Blüten verfügen sowohl über männliche als auch über weibliche Geschlechtsorgane.
    Aufgeschnittene Avocado mit Kern
    Halbierte Avocado mit Kern (Foto: Molostock – stock.adobe.com)

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